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Rumford Projekt

Rumford Projekt

DER SOZIALE ASPEKT IN RUMFORDS SCHAFFEN (Textauszug)

mit Arbeiten von Raquel Rodriguez, Katrin Siebeck, Heidi Mühlschlegel und Susu Gorth

Galerie Weltraum in der Rumfordstraße 26

Ausstellungszeitraum: 28. 5. – 22. 6. 2014
Öffnungszeiten: Di – So 14 h – 18 h


Die Ausstellung in der Galerie WELTRAUM gehört zum Kunstprojekt von Alix Stadtbäumer und Yvonne
Leinfelder: HEAT IS A FORM OF MOTION zum 200. Todestag von Graf Rumford (1753-1814).

Die Ausstellung DER SOZIALE ASPEKT IN RUMFORDS SCHAFFEN gedenkt mit Arbeiten von Raquel Rodriguez, Katrin Siebeck, Heidi Mühlschlegel und Susu Gorth Graf Rumfords Streben nach Ordnung während seiner Münchner Zeit, dem Strukturaufbau für den Aufstieg der Armen und seinen Erfindungen zum Wohle der Menschen. Die Künstlerinnen interpretieren seine Spuren mit interaktiver Performance und künstlerischen Arbeiten.

Graf Rumford gestaltete die Stadt München volksfreundlich.
Unter anderem initiierte er das Militärische Arbeitshaus, mit dem er den Scharen der Bettler, des von einer rigiden Ständegesellschaft geprägten 18. Jahrhunderts, zu menschenwürdigeren Lebensumständen mit Arbeit, Bildung, Lohn, Unterkunft und Mahlzeit verhalf.

Die Bettler ließen sich registrieren und produzierten daraufhin im Arbeitshaus vor allem wärmetechnisch erprobte Kleidung für das Militär und Menschen in Notdurft.

HIER WERDEN KEINE ALMOSEN EMPFANGEN
stand im Foyer des Militärischen Arbeitshauses in goldenen Lettern an der Wand. Die Soldaten lernten ihre freie Zeit zu nutzen, Sumpfland in fruchtbare Beete zur Deckung des Eigenbedarfs an Gemüse!und Kartoffeln umzuwandeln. Ergebnisse seiner zahlreichen Experimente zu Effizienz von Nahrung, Küchengerät, Wärmefluss, sozialer Einrichtung und Freizeitgestaltung sind bis heute lebendig.

Katrin Siebeck (*1964 in Dresden) inszeniert zur Vernissage ein bewegtes Bild mit von ihr eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern, die die Menschen im Arbeitshaus darstellen. Ihre Werkprodukte sind einfache Holzlöffel und gehäkelte Topflappen, die in der Ausstellung bleiben und an das soziale Wirken durch die von Rumford erfundene Idee der RUMFORDSUPPE erinnern. Schlichte Sitzgelegenheiten und eine Werkbank dienen den Eingeladenen bei ihrer Produktion als Sitz- und Schnitzunterlage. Ein Zeichner dokumentiert das Geschehen. Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler der Aktion bekommen einen Stundenlohn von 8,50. So verdienen sie einen Mindestlohn für die Bestückung dieser Ausstellung, im Gegensatz zu Ausstellungen mit eigenen Arbeiten, welche oft unbezahlt bleiben.

Siebeck hat außerdem bei ihren Recherchen herausgefunden, dass sich die BISS-Organisation um den Erwerb des Gebäudes des ehemaligen Militärischen Arbeitshauses Rumfords, dem späterem Frauengefängnis, bemüht hatte, um dort ein Hotel mit BISS-Personal einzurichten. Wie zu Rumfords Zeit hätte dieses Haus wieder eine Arbeits- und Ausbildungsstätte für Obdachlose sein können.
Dieses Projekt wurde jedoch abgelehnt und das Gebäude wurde meistbietend verkauft. Mit ihrer interaktiven
Performance möchte sie zum Nachdenken über die Bedeutung von sozialen und künstlerischen Leistungen
für die Entwicklung der heutigen Gesellschaft anregen.


Ausstellung

Heidi Mühlschlegel
Susu Gorth
Raquel Rodriguez
Katrin Siebeck


Mitwirkende KünstlerInnen:

Rudolf Maximilian Becker
Jörg Besser
Lutz Weinmann
Simone Braitinger
Sabine Berr,
Irene Fastner
Evi Mayr
Stefanie Trabusch
Laia Marti Puig
Darija Milicevic
Shirin Damerji
Christine Glank
Renate Bärmichel
Nina Alverdes
Norbert Tress
Johannes Evers
Patricia Wich
Alberto Hernandez
Diana Ebster
Alix Stadtbäumer
Bruno Kuhlmann
Lotte Holmskov
Julius Erhardt